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Unfug in der links-grünen Umweltpolitik

Gestern wurde der folgende Leserbrief von mir in der Limmattaler Zeitung veröffentlicht. Hintergrund ist meine enorme Verärgerung über die Vertreter der links-grünen Parteien im Zürcher Kantonsrat, die während der Behandlung des neuen Energiegesetzes unbelehrbar an falschen Anschauungen und Falschinformationen festhielten.

Im neuen Gesetz werden Gegenstände als (erneuerbare) Energien bezeichnet, so dass mir als Physiker die Haare zu Berge stehen müssen. Trotz der Äquivalenz von Masse und Energie sind Gegenstände keine Energien, wie man den Begriff um Alltag verwendet!

Auf der anderen Seite werden tatsächliche, erneuerbare Energieträger behandelt, wie wenn sie aus fossilen Quellen stammen würden.

Das ganze Gesetz strotzt voller Fake Info (News wäre hier der falsche Begriff). Ärgerlich ist dies vor allem, weil falsche Begrifflichkeiten dem Finden funktionierender Lösungen für den Klimaschutz im Weg stehen und wir wirklich keine Zeit mehr haben, weiterhin in die falsche Richtung zu laufen.

Hier nun der Leserbrief:

Der Kantonsrat will keinen Schongang für die Gaswirtschaft

Ausgabe vom 23. Februar

Der Zürcher Kantonsrat hat am Montag bei der Debatte um das Energiegesetz entschieden, dass beim Ersatz einer Öl- oder Gasheizung künftig vollständig auf erneuerbare Energien gesetzt werden muss, etwa auf eine Wärmepumpe. Die FDP wehrte sich mit Fakten umsonst gegen diesen Unsinn. Warum Unsinn? Aus dem Physikunterricht weiss man: Wärmepumpen sind keine erneuerbaren Energien, sondern Energie-Umwandler. Sie wandeln elektrische in Wärmeenergie um, indem sie Wärme aus dem Boden «pumpen». Ist dieser Strom erneuerbar, ist es auch die gewonnene Energie. Dummerweise braucht man aber Wärmepumpen im Winter, just dann, wenn wir Strom aus Kohlekraftwerken importieren. Biogas hingegen ist ein heimischer, vollständig erneuerbarer Energieträger. Synthetisches Gas wird im Sommer mit erneuerbarem Überschussstrom hergestellt und hilft dadurch, die erneuerbare Stromproduktion auszuweiten, weil die Produktionsschwankungen aufgefangen werden können. Ausgerechnet das Gasnetz wollen die links-grünen Parteien nun aber abschaffen zugunsten von Wärmepumpen, deren erzeugte Wärme genauso (wenig) erneuerbar ist wie der eingesetzte (Kohle-)Strom. Und weil Biogas, synthetisches Gas und erneuerbares Methanol per se erneuerbare Energieträger sind, macht auch die von der GLP geforderte Ausnahmeregelung keinen Sinn. Man braucht keine Ausnahmeregelung für etwas, das keine Ausnahme darstellt. Dieser für die Energiewende kontraproduktive Unfug zeigt, dass für manche Parteien die Ideologie mehr zählt als Vernunft und Fakten und dass sie an echten Lösungen für den Klimaschutz wenig interessiert sind.

Peter Metzinger, Gemeinderat FDP, Dietikon

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