Als ich 1998 meine Selbständigkeit vorbereitete, hatte ich nach dem Physik-Studium und 6 Jahren Arbeit für Greenpeace gerade mal 6’010.- Franken auf dem Sparkonto. 6’000.- brauchte ich für einen Mac mit Zubehör… Die erste Zeit hatte ich deshalb nur ein Ziel: so viel Geld wie möglich verdienen. Das fiel mir auch nicht schwer, denn kurz nachdem ich richtig gestartet hatte, war ich schon mit Aufträgen zugedeckt. Ende 1999 dann die grosse Krise. Erschöpft, genügend Reserven angespart, fragte ich mich „Wozu das alles?“
Gut zu verdienen ist wichtig, vor allem, wenn man bei Arbeitslosigkeit keinen Anspruch auf Unterstützung hat. Aber Geld ist nicht alles. Ich brauchte eine zusätzliche Motivation. Die fand ich dann im Ärger über dämliche Akquisitonsversuche durch PR- und Werbeagenturen, die uns während meiner Zeit bei Greenpeace immer wieder ihre Kampagnen verkaufen wollten. Was wir regelmässig ablehnten. Denn was uns da geboten wurde, kam uns eher wieder wie eine Beleidigung unseres gesunden Menschenverstands vor. Zugegeben, ich habe in der Zwischenzeit auch richtig gute Werbe- und PR-Agenturen kennengelernt, aber damals prägten mich die Erfahrungen, die ich bis dahin gemacht hatte. (Und heute würde ich sogar sagen, es gibt PR- und Werbeagenturen, die machen eigentlich Campaigning, aber sie nennen es nicht so.)
Nun wurden die Fahnen gehisst, und es ging auf in den Kampf gegen stupide, einseitige Werbung, die von einem Schaf als Konsumenten ausging, und gegen PR, die auch den grössten Schrott noch mit einer süssen Sülze zu überdecken versuchte. Das war übrigens noch im letzten Jahrtausend.
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