Die Vernehmlassung zur Bahninfrastruktur 2035 und die Forderungen nach einer S-Bahnstation Silbern waren in letzter Zeit oft in den Medien und haben auch einige Diskussionen ausgelöst. Viele Gemeinden, Organisationen und Unternehmen haben sich beteiligt und fordern die Station, es sind in Bern mehr Briefe eingegangen, als zu hoffen war. Warum ist diese Station so wichtig?
Für jeden der 5000 Arbeitnehmenden im 60 Hektaren grossen Gebiet bietet sie den Vorteil, dass er rascher an seinem Arbeitsplatz in der Silbern ankommt. Reist er aus Richtung Baden, fährt er ab Killwangen-Spreitenbach heute 20 Minuten lang, bis er in der Silbern angekommen ist. Mit der S-Bahnstation dauert die Fahrt nur 3 Minuten. Er spart somit 17 Minuten Zeit. Reist er aus Richtung Zürich-Hauptbahnhof, benötigt er heute 30 Minuten, bis er in der Silbern angekommen ist. Mit der S-Bahnstation dauert diese Fahrt nur 18 Minuten, was 12 Minuten Zeitersparnis bedeutet. Das Potential des Gebiets sind 5000 weitere Arbeitsplätze.
Für Konsumenten, die in einem Gebiet mit 45‘000 m2 Verkaufsflächen unterwegs ist, die Erreichbarkeit ihres Ziel- und Herkunftsorts besser ermöglicht.
Für Transportunternehmer hat sie den Vorteil, dass die Zahl der Staustunden reduziert wird und dadurch Wertschöpfung für die Gesamtwirtschaft entsteht.
Für Automobilisten in der Region Silbern hat sie den Vorteil, dass sie rascher das Gebiet durchqueren können, weil der Verkehr verflüssigt ist.
Für umweltbewusste Menschen hat sie den Vorteil, den Umstieg auf den ÖV generell zu fördern durch die Ausweitung und Verbesserung dieses Angebots, was ökologische Vorteile bringt.
Für die Angestellten im Gebiet Silbern hat sie den Vorteil, dass diese mit der Bahn an- und abreisen können und dadurch an Lebensqualität mindestens in dem Masse gewinnen, wie ihre Zeit im Stau sich reduziert.
Für die Bewohner des Limmatfeld hat sie den Vorteil, dass der tägliche Stau zwischen Heimstrasse und Limmatbrücke reduziert werden kann. Gleiches gilt für das Zentrum von Dietikon.
Für die Wirtschaft schafft sie Arbeitsplätze, da deren Bau CHF 49 Mio an Auftragsvolumen auslösen wird.
Für die ganze Region ist sie vorteilhaft, da sie die Möglichkeit schafft, auch die Gemeinden auf der rechten Seite der Limmat (zB. Oetwil an der Limmat) besser mit dem öffentlichen Verkehr zu vernetzen.
Für die wirtschaftliche Gesamtentwicklung des Industriegebietes Silbern bis in den Kanton Aargau hinein hilft sie die beträchtlichen Verdichtungspotenziale zu nutzen. Durch zusätzliche Buslinien oder Taktverdichtungen kann dies nicht mehr erreicht werden.
Zum Schluss bleibt nur noch die Frage im Anschluss an den gestrigen Beitrag, ob autonome Fahrzeuge vielleicht die Mobilität ingesamt sehr stark verändern werden, so dass die Bedeutung des öffentlichen Nahverkehrs abnimmt. Wir wissen es nicht. Darauf zu bauen und auf den Bau der S-Bahnstation Silbern zu verzichten, könnte eine fatale Fehlentscheidung sein. Ich bin dafür, weiterzumachen. Bremsen kann man immer noch.