So steht es auf der Website der KVA Limeco in Dietikon. Und weiter: „In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit acht Schweizer Energieversorgern und der Stadtwerke-Allianz Swisspower realisiert Limeco in Dietikon die erste industrielle und kommerziell betriebene Power-to-Gas-Anlage der Schweiz. Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir zur treibenden Kraft für die Energiewende.“
Power-to-Gas bedeutet, dass überschüssiger, erneuerbarer Strom, den man nicht speichern kann, neu genutzt wird, um Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten. Den Wasserstoff kann man direkt verwenden oder lässt ihn noch mit CO2 aus der Luft reagieren und erhält dann synthetisches Erdgas (Methan). Produziert man – mit einem anderen Anlagetyp – Diesel, Benzin, Kerosin, Wachs, Plastik oder Paraffin, spricht man von Power-to-Liquid oder Power-to-X, was der übergeordnete Begriff für alle möglichen Endprodukte ist.
Auf dem Areal des Limmattaler Regiowerks Limeco in Dietikon entsteht nun die bis anhin grösste Power-to-Gas-Anlage der Schweiz mit einer Elektrolyse-Leistung von 2,5 Megawatt (MW). Ab Winter 2021/22 wird sie erstmals synthetisches erneuerbares Gas ins Netz einspeisen.
Beim Projekt handelt es sich um eine Zusammenarbeit mit acht Schweizer Energieversorgern und der Stadtwerke-Allianz Swisspower. Mit dem gestrigen Spatenstich haben die Projektpartner einen Meilenstein erreicht. Das Projekt soll aufzeigen, wie Power-to-Gas-Anlagen die erneuerbare Stromproduktion ergänzen und dabei wirtschaftlich betrieben werden können.
Seit 2013 engagiere ich mich beruflich und privat für geeignete politische Rahmenbedingungen zur Förderung von Power-to-Gas. Diese Schlüsseltechnologie für die Energiezukunft hat erst dann eine Chance, wenn die Preisverzerrungen auf dem Markt zugunsten fossiler Energien beseitigt werden.
Fast jedes Mal, wenn ich in diesen Jahren zwischen Rapperswil und Bern an einer öffentlichen Veranstaltung zum Thema teilnahm, fiel der Name Dietikon als leuchtendes Beispiel für den Bau der ersten industriellen Power-to-Gas-Anlage. Das neue Projekt der Limeco leistet also nicht nur einen Beitrag an die Energiewende, sondern auch an die Promotion unserer Heimatstadt Dietikon als Wirtschaftsstandort mit einem geplanten Cluster für Umwelt und Energie. Man kann also durchaus von einer „runden Sache“ sprechen.
Nun wäre es noch schön, wenn man in Bern merken würde, dass einheimische Energie ein wenig Unterstützung braucht, durch eine Verlängerung der Steuererleichterungen für biogene Treibstoffe («Mineralölsteuerbefreiung») bis 2030 statt nur bis 2023 und dass Power-to-Gas vom Netzentgelt befreit werden muss, möchte man es im grossen Stil nutzen.
Dann wird es eines Tages heissen, dass diese Schlüssel-Technologie ihren Durchbruch in Dietikon erlebte.
— Weiterlesen www.cleanfuelnow.com/post/jetzt-geben-wir-gemeinsam-gas-für-eine-saubere-energiezukunft