Ich hatte es schon auf Twitter entdeckt, aber eben rief mich auch noch Simon Gehren an, der Organisator der COVID-19-Mahnwachen. Er erzählte mir von der neuen #BriefeNachBern-Kampagne, die gestern gestartet wurde.
Bundespräsident Parmelin sagte an der Medienkonferenz vom 12.03.21, der Bundesrat habe viele Mails und Briefe erhalten. Dem Kontext nach anscheinend (mehrheitlich?) von Menschen, welche schnelle Lockerungen wünschen.
Nun, auch wir können Mails schreiben. Unter dem Hashtag #BriefeNachBern. Die Adressen findet man hier:
https://www.wbf.admin.ch/wbf/de/home/das-wbf/bundesrat.html
https://www.edi.admin.ch/edi/de/home/das-edi/alain-berset.html
Hier ist mein Brief, per E-Mail zugestellt:
Sehr geehrter Herr Bundespräsident Parmelin
Sehr geehrter Herr Bundesrat BersetGrosse Teile der Bevölkerung sind müde und zermürbt. Gleichzeitig unterstützen laut Umfragen ca. 70% die vom Bundesrat zur Pandemiebekämpfung verhängten Massnahmen.
Es ist das Hin und Her zwischen der Aussicht auf Lockerung, der Hoffnung auf die frühere Normalität und den darauf folgenden Verschärfungen aufgrund von zu viel Leichtsinn, was die Menschen zermürbt. Es ist auch das nicht aufhören wollende Hin und Her bei der Diskussion über die richtigen Massnahmen. Ganz zu schweigen von der Widersprüchlichkeit der Massnahmen, die zum Teil wirklich nicht mehr nachvollziehbar sind.
Viele, die sich in der Regel weniger laut zu Wort melden als die Pandemie-Verleugner, wünschen sich wie ich weitergehende Massnahmen.
Ich wünschte mir ein Europa, das sich zusammensetzt und eine NoCovid-Strategie beschliesst, wie sie Australien und Neuseeland fahren, wo man sogar schon wieder Open Airs mit tausenden von Zuschauern feiern kann. Es wäre theoretisch so einfach…
Die Kosten würden nur einen Bruchteil der jetzigen Kosten betragen und wir hätten schnell unsere alten Freiheiten wieder. Es gibt sowieso kein entweder Wirtschaft oder Schutz der Menschen. Es geht nur beides zusammen.
Das haben auch viele Restaurantbesitzer verstanden, die sich öffentlich gegen die Darstellung von GastroSuisse wehren, sie wollten alle möglichst schnell öffnen. (Es ist für mich selbstverständlich, dass Inhaber, die ihre Geschäfte schliessen müssen, um die Bevölkerung zu schützen, von der Allgemeinheit dafür angemessen entschädigt werden. Die Schweiz kann sich das leisten und muss es auch, damit alle hinter den Massnahmen stehen können.)
Je öfter Sie aber dem Druck der Verharmloser nachgeben, je widersprüchlicher und nicht mehr nachvollziehbar die Massnahmen sind, desto länger wird es dauern, diese Pandemie in den Griff zu bekommen. Und desto teurer wird es. Ob die Schweiz Corona wirklich kann, muss sich erst noch zeigen.
Die Bevölkerung braucht nun etwas, an dem sie sich festhalten kann. Klare Ziele und Massnahmen, die sich nachvollziehbar an diesen Zielen orientieren. Eine NoCovid-Strategie würde alles beinhalten, was Bevölkerung, Gesundheitswesen und Wirtschaft sich erträumen. Wir Menschen haben es auf den Mond geschafft, wieso schafft es eine der reichsten und innovativsten Nationen dieser Erde dann nicht, eine stringente, nachvollziehbare und erfolgreiche Pandemiebekämpfungs-Strategie zu beschliessen und umzusetzen? Nicht nur Inselstaaten wie Neuseeland haben das geschafft. Auch in Vietnam und anderen Staaten war es möglich.
Es gibt kein Argument gegen eine NoCovid-Strategie, das einer ernsthaften Überprüfung standhalten würde, aber es gibt viele dafür.
Bitte wägen Sie diese Argumente ab, wenn Sie morgen über die weiteren Massnahmen zu Beginn der dritten Welle informieren.
Vielen Dank.
Höflichst und mit freundlichen Grüssen,
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Peter Metzinger
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