WeBlog

Meinung auf Abwegen

Das Recht auf eigene Meinung ist unantastbar. Es gilt für jede und jeden.

Wie kann dann eine Gesellschaft bei divergierenden Meinungen trotzdem gemeinsam getragene und gute Entscheidungen treffen, wenn man „gut“ so definiert, dass Gesundheit, Freiheit und Wohlstand vermehrt und die natürlichen Lebensgrundlagen geschützt werden?

Es braucht offensichtlich Kriterien und Spielregeln, an denen sich eine Gesellschaft bei der gesellschaftlichen (nicht der individuellen ) Meinungsbildung orientieren kann.

Eine solche Spielregel lautete bis vor wenigen Jahren: es gibt keine alternativen Fakten.

Denn Fakten stellen maximal gesichertes Wissen dar.

Es sind Informationen, die man nicht abstreiten kann, weil sie vielfach bestmöglich bewiesen wurden, indem jeder Versuch scheiterte, sie zu widerlegen.

Welche besseren Entscheidungsgrundlagen könnte es geben?

Es war unter anderem die Einigung der westlichen Gesellschaften auf diese Spielregel als Basis für gemeinsame Entscheidungen, die unsere Vorfahren aus dem Mittelalter herausführte und das Zeitalter der Aufklärung begründete. Und damit auch eine Ära der zunehmenden Freiheit und des wachsenden Wohlstands.

Am meisten Wohlstand und Freiheit, die besten Gesundheitssysteme und den umfassendsten Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen gibt es in Gesellschaften, die sich an dieser Spielregel und in der Konsequenz davon am aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis orientieren.

Andere Entscheidungskriterien mögen legitim sein. Besser sind sie nicht.

Die lautstarken Forderungen vermeintlicher Querdenker und Bürgerrechtler nach einem vermeintlichen Recht auf alternative Fakten und einem vermeintlichen Recht auf Durchsetzung der eigenen Meinung gegenüber der wissenschaftlichen Erkenntnis stellen deshalb eine akute Bedrohung für Gesundheit, Freiheit, Wohlstand und unsere natürlichen Lebensgrundlagen dar, sollten sie sich durchsetzen.

Sie würden das Gegenteil von dem bewirken, was die Protestierenden erreichen wollen. Am besten sollten wir sie deshalb ignorieren.

%d bloggers like this: